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Henry's Songbook

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The Cuillins Of Home

  • Trad

    Soon shall I see thy bright shores in the sunlight
    The heather of hills and the rising of morn
    The rolling grey sea mist blows east in the morning
    To run the wild hills of the Cuillins of home

    Far away seaward thy green hills are lovely
    Where glide the hill waters all down to the sea
    They tumble at noontide like snow-beats(?) in moonlight
    As those who heart-yearning would yearn it to be

    Far away seaward my green land, my youth land
    Far away seaward the Cuillins of home
    While here in my dreamtide I'm hearing hill waters
    The laughter of streams by the Cuillins of home

    As sung by Archie Fisher

Susannes Folksong-Notizen

  • [1988:] Song from Skye. (Notes Archie Fisher, 'Sunsets I've Galloped Into')

  • german [2002:] "John MacLeod of MacLeod, schottisches Clan-Oberhaupt, hat sich schweren Herzens von einer Bergkette trennen müssen. Ein vermögender amerikanischer "Land-Sammler" kaufte ihm die bei Wanderern sehr beliebten Black Cuillins auf der Hebriden-Insel Skye für fast zehn Millionen Euro ab." Aus der "Süddeutschen Zeitung". [...]

    "Natürlich", sagt der Schlossherr, hätte ich um Spenden bitten können. Die MacLeod-Society ist groß. Aber ich kenne doch meinen Clan. Jeder hätte natürlich Hilfe versprochen, doch wenn es ans Zahlen gegangen wäre, hätte jeder selbst ein Dach zu flicken gehabt." Es ist Mitte Juli, es regnet, und John MacLeod trägt einen dicken Wollpullover überm Rock. [...] Nebenan liegt ein zerfaserter Fetzen Tuch hinter Glas. Es ist die "Fairy Flag", die jedermann Kriegsglück brachte, der unter ihr ins Gefecht zog. Meistens jedenfalls. Für Finanzfragen taugt die Fahne nicht. John MacLeod hat in Berlin klassischen Gesang studiert. Er sagt, er wisse nicht, wovon er eigentlich lebe: "Geld interessiert einen Schotten nicht, weil er nie welches hat." Er sei auch in Schauspielerei ausgebildet. Die Burg Dunvegan liegt hinter einem Rhododendronwald auf einem Säulenbasalt-Felsen am Meer, der jährlich von 100.000 Besuchern gestürmt wird. Alle zahlen Eintritt. Alle kaufen Postkarten. Doch nicht allein deswegen waren die Bewohner der Insel Skye irritiert, als sie von dem Verkaufsangebot hörten. Niemand wollte glauben, daß die Black Cuillins, diese Perle der Hebriden, diese sagenumrankten, dem Meere entstiegenen Wolkengipfel, jene Silhouette "wie von einer Hand gezeichnet, die von Entsetzen oder Wahnsinn geschüttelt ist", so beschrieb sie ein Dichter - das die Cuillins irgendjemandem gehörten. Zumal der 29. Chieftain für viele gar kein echter MacLeod of MacLeod ist, weil er nicht in ununterbrochener väterlicher Linie von Olaf dem Schwarzen abstammt: im an Katastrophen nicht armen vergangen Jahrhundert haben die MacLeods zwei Generationen lang nur Mädchen hervorgebracht.

    Doch MacLeod ist im Recht. Der Sachwalter für die Besitztümer der Krone entdeckte eine Urkunde aus dem Jahr 1611, wonach die Black Cuillins samt zweier Lachsflüsse, 14 Meilen Küste und dem Gipfel Sgurr Alasdair den MacLeods als Lehen zugesprochen seien. Einer anderen Urkunde zufolge müsse der Clan in Kriegs- und Friedenszeiten ein Langschiff zu 26 Ruderern bereithalten und dem König das Vorrecht auf alle Wanderfalkennester der Insel zugestehen. "Es gibt also keinen Zweifel an den Besitzverhältnissen", sagt MacLeod und zeigt einen Prospekt im Format einer Drei-Sterne-Speisekarte. Darin wird die Bergkette angepriesen wie ein Baugrundstück am Potsdamer Platz: einmalige Gelegenheit, freier Blick, nur zehn Millionen Pfund. "Na und? Keiner sagte etwas, als die Red Cuillins damals verkauft wurden, von den MacDonalds." Die MacDonalds sind der andere Clan auf Skye. Im Winter 1577 haben Johns Vorfahren 395 MacDonalds in einer Höhle zu Tode geräuchert, rechte Freundschaft ist es seither nie geworden. Jedenfalls machten die MacDonalds gutes Geld, als sie ihre Cuillin-Berge an den "John Muir Trust" abtraten, den amerikanischen Naturschutzverein.

    Zehn Millionen Pfund, um ein Dach zu dichten? "Nun, ich möchte Dunvegan komplett renovieren, auch die Mauern. Ein für alle Mal." Einmal nicht auf den Penny achten müssen. Dreimal haben die MacLeods vom Stamme Olafs schon Bankrott gemacht. Den letzten Rest brachte Dame Flora durch, als sie die Burg mit einem Kupferdach decken ließ, ebenjenem, das heute so löchrig ist wie Dunvegans berühmte "Fairy Flag". "Jetzt kann es endlich losgehen. Ich meine, wenn ...", kurze Pause, "wenn das Geld da wäre. Die Meldung ist nämlich nicht ganz korrekt: Die Berge sind nicht verkauft worden." Zwar gebe es einen Interessenten aus den USA, dessen Liebe zu unberührten Bergen so groß sei wie sein Aktenportfolio. Er habe sogar schottisches Blut in den Adern und allen Wanderern freien Zugang zu den Cuillins zugesichert. "Doch seit dem Crash", sagt MacLeod, "sitzt das Geld nicht mehr so locker." [Er] verweist auf das Familienwappen: "Hold fast", steht da, darüber der Kopf eines Stiers. Halte aus. Die MacLeods haben Hebridenstürmen getrotzt und Cromwells Truppen, sie haben den verachtenswerten MacDonalds die Stirn geboten. Sie haben mangelnde Y-Chromosomen überlebt und ein leckendes Dach. Was ist da eine Börsenbaisse? Die wird vorüber sein, in ein oder zwei Generationen, wenn John MacLeod of MacLoed längst in Öl zwischen seinen Ahnen hängt, und den Touristen gepriesen wird als Dunvegan Castles tragischer Held. (Alexander Smolczyk, Spiegel, 29. Juli)

Quelle: Scotland

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Henry
© Sammlung : Susanne Kalweit (Kiel)
Layout : Henry Kochlin (Schwerin)

15.10.1999, aktualisiert am 09.04.2003